Das Tor zum Labertal - unsere landschaftlich schöne und geschichtlich interessante Heimat

Die Ausläufer des Jura und die Täler der Donau, der Naab und der Schwarzen Laber, vereinigen landschaftliche Schönheiten. Dies alles bietet unsere Großgemeinde Sinzing.

Besonders die Schwarze Laber mit ihrem dunkel schimmernden Wasser, schlängelt sich seit Urzeiten durch den Oberpfälzer Jura, vorbei an verwitterten Einzelfelsen. Die Ufer noch bewachsen mit Bäumen und Sträuchern. Wasserräder trieben durch das starke Gefälle unzählige Mühlen, Sägewerke, Glasschleifereien, Hammerwerke und Papiermühlen an, bis sich die Laber nach 68,9 km in Sinzing mit der Donau vereinigt. Im Frühjahr spiegeln die Täler alle Farbschattierungen des Grüns und im Herbst das Bunt der Wälder wieder.

Eindrucksvolle Dolomitfelsen befinden sich am Alpinensteig bei Eilsbrunn, der ein Pflanzenwachstum wie es in den Alpen vorhanden ist, mit seltenen Blumen der Alpenflora, bietet.

Sehenswürdigkeiten

Vielfältig sind auch die Sehenswürdigkeiten in unserer Gemeinde

Funde in Höhlen weisen auf erste Menschen aus der Steinzeit von ca. 50.000 - 60.000 v. Chr. in unserer Gegend hin. Zahlreiche Hügelgräber aus der Zeit um 1.500 v. Chr., zeugen von der ersten Besiedelung in unserer Umgebung. Auf unseren Wanderungen begegnen uns viele Kleindenkmäler, die auf Ereignisse hinweisen.

Das Kirchlein in Bruckdorf befindet sich inmitten eines schönen Bauernhofes und ist dem hl. Kreuz geweiht. Diese Weihe vollzog Papst Leo IX. auf seiner Reise von Regensburg nach Nürnberg i.J. 1052 aus der Ferne vom Vogelsang. Als "Seelen Gräth" haben die Viehhausener Burgherren im Jahre 1090 das Kirchlein in Alling gestiftet und es zu Ehren des hl. Martin weihen lassen.

Im Jahr 1145 wurde die Prüfeninger Fähre erstmals erwähnt. Sie ist auch heute noch in Betrieb. Über sie führte der Handelsweg bis ins Jahr 1485 von Regensburg über Riegling nach Nürnberg. Das spätromanische Rieglinger Kirchlein, ursprünglich auch Schutz- und Fluchtkirche, wurde im 13. Jahrhundert erbaut und ist dem Erzengel Michael geweiht. Es beherbergt einen seltenen romanischen Christus, dessen Corpus überlange Arme aufweist. In Niederviehhausen erhebt sich noch der Turm einer Burganlage , welche im 30jährigen Krieg zerstört wurde. Auf ihr saßen Geschlechter wie Hadamer von Laber, Ulrich der Zenger, der Kamerauer und Reisacher, die Wolfsteiner und Saurzapf, welche alle das untere Labertal beherrschten. Die Rosenbusch's bauten nach der Zerstörung im Jahr 1654 das Schloß in Oberviehhausen. Reste von Grundmauern zweier Burgen findet man bei Bruckdorf und auf den Mattinger Hängen. In der Dorfmitte Eilsbrunns, das im Jahr 1031 erstmals erwähnt wurde, befindet sich eine romanische, dem hl. Wolfgang geweihte Kirchenanlage, deren ursprünglicher Bau durch die Erweiterung zerstört wurde. Interessant in der Kirche sind die Grabmäler von Adeligen aus der Umgebung. Das Dorf wurde im 30jährigen Krieg durch die Schweden niedergebrannt, lediglich zwei Häuser blieben unversehrt. Im Mittelpunkt von Bergmatting befindet sich eine alte Kirche romanischen Ursprungs, die dem hl. Leodegar geweiht ist, ein in unserer Umgebung unbekannter Heiliger.

Großer Beliebtheit erfreut sich die schöne und barocke Wallfahrtskirche in Mariaort mit dem Gnadenbild, eine frühgotische Madonna um 1400. Das Patrozinium Maria Himmelfahrt, wird jährlich am 15.08. mit ganztägigem Festbetrieb feierlich begangen. Sehenswert daneben ist die Kalvarienbergkirche, die im Jahr 1724 nach dem Vorbild der hl. Stiege in Rom erbaut wurde.

Sinzing, das "Tor zum Labertal" wie es genannt wird, wurde im Jahr 1002 erstmals urkundlich erwähnt. Im Jahr 1080 nannten die Urkunden eine Grafschaft Heinrich von Sinzingen. Zahlreich war ein einflußreicher niedriger Adel, welcher sich auch nach dem Ort Sinzing nannte. In früherer Zeit war Sinzing ein altes Fischer-, Schiffer und bedeutendes Mühlendorf. Weinbau wurde bis ins 17. Jahrhundert betrieben. Urkunden aus dem Jahr 1359 nannten bereits Hopfenanbau. Die Donau bot einen Verkehrsweg bis nach Wien. Treidler und Wasserreiter zogen die Zillen stromaufwärts. Fischer und Mühlen belieferten Regensburg. Jahrhundertelang bot sich ein emsiges Treiben. Sinzing besaß die größte Fähre zwischen Ulm und Linz. Der Fährbetrieb, der seit 1145 bestand, wurde mit der Eröffnung des Autobahnanschlusses im Jahr 1966 eingestellt.

Die "Alte Kirche" von Sinzing, Patrozinium Maria Himmelfahrt, wurde im Jahr 1145 auf bischöflichem Grund genannt. Bei ihrer Renovierung im Jahr 1987 hat man die Grundmauern sämtlicher Vorgängerkirchen bis ins 8./9. Jahrhundert freigelegt. Auch gotische Fresken kamen zum Vorschein, Keramikfunde und Pfostenlöcher bestätigten, daß dieser Kirchenhügel schon 2.000 v. Chr. besiedelt war. Die ursprünglich gotische Kirche wurde im Jahr 1680 barockisiert und ist heute ein Kleinod unserer Gemeinde.

Nach der Säkularisation im Jahr 1803 hielt auch allmählich in Sinzing die Industrialisierung ihren Einzug. Es entstanden drei Papierfabriken und das Bergwerk in Alling, die Tabakfabrik und Farbmühlen in Sinzing. Durch den Bau der Eisenbahn setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung im unteren Labertal ein.

Erste urkundliche Erwähnung Sinzings 921 n. Chr.

Sinzing wird zum ersten Mal urkundlich in einem Eichstätter Kopialbuch des 11. Jahrhunderts – einer Urkundenabschrift – des Eichstätter Bischofs Uodalfrid (912–932) erwähnt.
Davon hat sich ein einziges Pergamentblatt in der Bayerischen Staatsbibliothek in München erhalten – Signatur Clm 29880(2. Die dabei wiedergegebene Urkunde – zwar undatiert – kann historisch begründet auf das Jahr 921 angesetzt werden.

Der Eichstätter Bischof Uodalfrid beurkundet seine Schenkungen: Er habe vor allem ein „alod“, ein „Erbgut“, „in villa, que dicitur Sinzinga“ – „in einem Dorf, das Sinzing genannt wird“ – an das Domkapitel Eichstätt übergeben, damit der Eichstätter Bischof ein „proprium illic pro mea commemoratione possideat hospicium“ – „dort eine eigene Absteige zu meinem Gedenken besitze“.
Unmittelbar daran anschließend wird ausgesagt, dass er „den Schiffszoll aber in demselben Orte Sinzing an das Hospital in Eichstätt“ übergeben habe – „teloneum autem navium in eodem loco Sinzinga ad Eistatense hospitale“.
Mit dem „hospicium“ ist wohl ein Hof zum Besuch der Versammlungen in der nahe gelegenen Stadt Regensburg, der damaligen Hauptstadt Bayerns, gemeint.
Mit dem hier zum ersten Mal genannten Schiffszoll in Sinzing und der Schenkung dieser Schiffszolleinkünfte an das Eichstätter Spital wollte der Bischof ein weiteres Gedächtnis für sich und seine Vorgänger schaffen.

Text: Dr. Werner Chrobak

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.
Urkundenabschrift des Bischofs Uodalfrid von Eichstätt (921)