Stromtrasse komplett unter der Erde

29. September 2016: Die Gleichstromtrasse „SuedOstLink“ wird auch durch den Landkreis Regensburg führen. Die neue Gleichstromverbindung läuft von Wolmirstedt in Sachsen-Anhalt auf einer Länge von rund 580 Kilometern bis zum Kraftwerk Isar bei Landshut.

Im Landkreis Regensburg werden nach ersten Untersuchungen drei denkbare Korridore untersucht, die sich auf unterschiedliche Weise kombinieren lassen: Ein Korridor befindet sich im westlichen Landkreis, diese Trasse würde in Schierling auf die B 15 neu stoßen. Zwei Korridore berühren den Landkreis im Norden und im Osten mit Donauquerungen entweder in Donaustauf oder in Wiesent. Am Montagabend, 26.9.2016, informierte die Betreiberfirma Tennet in Berlin die Bundestagsabgeordneten der betroffenen Gebiete über den Stand der Dinge, für Stadt und Landkreis Regensburg war MdB Astrid Freudenstein dabei. Demnach wird die Trasse im Landkreis Regensburg auf voller Länge unterirdisch als Erdkabel verlegt. Die Trassen werden rund 20 Meter breit sein – während der Bauphase wird mindestens die doppelte Breite benötigt. Nach der Fertigstellung können die Flächen wieder landwirtschaftlich genutzt werden, Gehölze mit tiefen Wurzeln oder eine Bebauung sind auf der Trasse aber dauerhaft nicht möglich. Die Firma Tennet will die Grundstücke nicht kaufen, sondern die Eigentümer für die Grunddienstbarkeiten entschädigen.

Für die Auswahl der Korridore spielten rund 40 Kriterien eine Rolle: So bleiben Gebirgszüge, dicht bewohnte Gegenden, Natur- und Landschaftsschutzgebiete, besonders fruchtbare Gebiete sowie UNESCO-Welterbestätten ausgenommen. Im Raum Regensburg stellt die Donau ein besonderes Hindernis für die Planer dar. Außerdem befinden sich im Landkreis viele Bodendenkmäler. Wo immer es möglich ist, sollen die neuen Leitungen entlang bestehender Stromtrassen, Bundesstraßen oder Autobahnen geführt werden – in der Oberpfalz werden dafür die A 93 und die B 15 neu in die Überlegungen mit einbezogen. Die „SuedOstLink“ soll im Jahr 2025 fertig sein. Bis dahin wird es eine breite Beteiligung der Bürgerschaft, der betroffenen Gemeinden und Behörden geben. Bis zum ersten Quartal 2017 soll für die weiteren Planungen im Raum Regensburg ein Korridor feststehen. Der Ausbau der Netze ist notwendig, um Strom vom Norden in den Süden zu transportieren. In Norddeutschland werden wachsende Mengen an Windenergie produziert, in Süddeutschland wiederum sind viele energieintensive Unternehmen angesiedelt.

Plan Trassenführung