Sanierung des Tonnengewölbes im Bergfried Viehhausen

10. Januar 2022: In der zweiten Jahreshälfte 2021 führte die Gemeinde Sinzing die innenseitige Sanierung des Tonnengewölbes im denkmalgeschützten Bergfried von Viehhausen durch. Der 22 Meter hohe, sechsstöckige Bergfried schließt nach oben mit einem Natursteingewölbe ab.

Die Quaderblöcke des Turms wurden überwiegend aus Kalkstein erbaut, die beiden oberen Stockwerke des Turms inklusive des Daches bestehen aus Grünsandstein. Das Gewölbe befand sich in einem einsturzgefährdeten Zustand mit Einschlüssen und musste dringend gesichert werden. Dabei wurden die Löcher im Dach mit plattigen Grünsandsteinen aus einem aufgelassenen Steinbruch in einer Entfernung von 500 Metern ausgemauert und die gesamten Natursteine im Dachbereich mit Kalkspatzenmörtel verfugt, weil sich der alte Mörtel im Laufe der letzten Jahrhunderte aus den tiefen Fugen gelöst hat. Dazu wurde ein Innengerüst genutzt, welches die Gemeinde bereits für die denkmalschutzfachlichen Untersuchungen aufgestellt hat. Außerdem wurde der Bewuchs des oberen Turmabschlusses gerodet und im Außenbereich des Turms eine ehemalige Zisterne freigelegt, die zur Wasserversorgung der alten Burganlage diente. Die Facharbeiten wurden von der Fa. Bäumler ausgeführt und von dem Ingenieurbüro Siegmüller koordiniert, wobei die Baudenkmalpflege von Frau Zuber und dem Geologen Herrn Dr. Holzhauser sowie von den zuständigen Fachstellen begleitet werden. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme liegt bei ca. 40.000 Euro und wird mit Mitteln des Landesamtes für Denkmalpflege, des Bezirkes und aus dem Kulturfonds gefördert. In den nächsten beiden Jahren muss das Dach noch von außen abgedichtet werden und die Zisterne nach entsprechender Dokumentation wieder verfüllt werden.

Historie:

Buckelquader prägen den 22 Meter hohen Turm, die auf eine Erbauung um das Jahr 1200 hindeuten. Als ursprüngliche Besitzer sind die Herren von Niederviehhausen über drei Generationen von 1181 bis 1266 nachgewiesen. Seit dem späten 13. Jahrhundert übte der bayerische Herzog die Hoheit über dem Ort aus. Auf der Burg lösten sich zahlreiche Pfleger und Pfandinhaber ab, bis die Feste in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts an die in diesem Gebiet reich begüterten Familien Sauerzapf und Rosenbusch fiel. Nach der Zerstörung in den Jahren 1632/33 - während des Dreißigjährigen Krieges - wurde die Burg nicht mehr aufgebaut. Seit 10 Jahren ist die Gemeinde Sinzing Eigentümerin des denkmalgeschützten Bergfrieds.

Bilder: Alois Renner & Gemeinde Sinzing